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Kölner Allerlei

Montag, 30. Mai 2011 15:40

Lieber Christoph,

bestimmt gibt es am Sonntag Morgen schönere Beschäftigungen, als in der Küche stundenlang Gerichte zusammenzuschrauben. Wenn man aber einen netten Nachmittag im Garten verbringen möchte, ohne sich nur Grillwurst und Koteletts reinzupfeifen, ist ein wenig Mühe angesagt. Und die lohnt sich.

Für den heutigen Festschmaus habe ich drei Dinge vorbereitet.

Eine Spargelquiche:

Man bereitet einen Mürbeteig zu, der nach einer Stunde Ruhen im Kühlschrank für zehn Minuten auf 180 ° in einer gefetteten Springform blindgebacken wird.

500 g grüner Spargel werden in 2 cm lange Stücke geschnitten und für zehn Minuten in Salzwasser gekocht. Damit die empfindlichen Köpfe nicht zu Mus werden, habe ich diese beiseite gestellt und später für kurze drei Minuten im kochenden Salzwasser blanchiert. Drei Tomaten werden gehäutet – entweder durch Überbrühen mit kochendem Wasser oder mit einem gezähnten Sparschäler – und in Scheiben geschnitten. Dann bereitet man eine Eiermasse aus drei Eiern, 100 ml Sahne, 100 ml Milch, 50 g frisch geriebenem Parmesan, Salz, Pfeffer und etwas Muskat zu. In die Eiermasse gibt man noch eine Handvoll gehacktes Basilikum.

Ist der Teig vorgebacken, gibt man zunächst etwas von der Eiermasse darauf. Dann werden die Spargelstücke verteilt und die Tomatenscheiben obenauf gelegt. Diese können noch etwas frisch gemahlenen Pfeffer vertragen. Dann gibt man den Rest der Masse dazu und schließlich die Spargelköpfe. Abgedeckt mit Alufolie backt man die Quiche für 20 Minuten auf 200 ° und dann noch mal 20 Minuten ohne Folie, damit die Eiermasse etwas bräunt.

Dazu gibt es einen Salat mit Flusskrebsen. Da ich versäumt hatte, frischen Staudensellerie zu kaufen, musste der aus dem Tiefkühlfach herhalten, den ich vor einiger Zeit gewürfelt eingefroren hatte. Eine grob gewürfelte Schalotte und eine gehackte Knoblauchzehe werden in etwas Olivenöl angebraten. Dann kommt eine Handvoll gewürfelter Staudensellerie dazu und schließlich 250 Gramm Flusskrebse. Das ganze einmal ordentlich auf Hitze bringen und mit einem Schuss Weißwein ablöschen. Sobald der Alkohol verkocht ist, ist der Salat auch schon fertig und kann lauwarm oder kalt gegessen werden.



Mein großes Vorhaben, sagenhafte Schollenröllchen zuzubereiten, scheiterte dann wohl an mangelnder Einkaufsplanung und ungenügender Vorratshaltung. So habe ich 350 g Schollenfilet nur mit Salz, Pfeffer und etwas Zitronensaft gewürzt, die Filets aufgerollt und mit Zahnstochern zusammengesteckt und die Röllchen in einem Päckchen aus Alufolie für 15 Minuten auf den Grill gelegt. Was soll ich sagen: Schlicht ist langweilig und abends hat sich die Katze drüber gefreut …

 

 

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Ab in die Röhre!

Dienstag, 24. Mai 2011 19:16

Lieber Christoph,

Cannelloni habe ich zuletzt vor gefühlten 200 Jahren zubereitet. Ob es daran liegt, dass ich mal wieder das halbe Dorf abgrasen musste, bis ich eine annehmbare Schachtel fand? Alles andere wäre mir nach dem Genuss dieses Essens jedenfalls ein Rätsel.

Denn

Cannelloni, gefüllt mit Spinat und Ricotta

sind ein wahrer Hochgenuss!

Zuerst habe ich eine frische Tomatensauce zubereitet. Hierfür nahm ich alles, was an Tomaten noch im Haus war – Kirschtomaten und normale, ca. 1 Kilo. Diese wurden gewaschen und geviertelt bzw. halbiert und zu einer Schalotte – in Ringe geschnitten und angeschwitzt – und zwei Zehen Knoblauch – gewürfelt – in den Topf gegeben. Dann habe ich etwas Salz und Pfeffer dazugegeben und die Tomaten für ca. zwei Stunden auf kleiner Flamme vergessen – von gelegentlichem Umrühren einmal abgesehen.

Für uns drei habe ich 14 Cannelloni-Röhren genommen, das hat dicke gereicht zum satt werden. Für die Füllung habe ich 250 g TK-Blattspinat in einem Esslöffel Wasser auf kleiner Flamme aufgetaut. Eine halbe Knoblauchzehe und etwas frisch gemahlener Pfeffer durften mitbaden. Der fertig aufgetaute Spinat wurde fein gehackt und mit einer Schachtel Ricotta (250 g) vermischt.



Damit die Füllung am anderen Ende der Pasta nicht wieder rausläuft, habe ich mit den Cannelloni zwei Scheiben Käse ausgestochen. Und eine elegantere Lösung, als die Füllung mit den Fingern in die Nudeln zu stopfen, habe ich leider nicht gefunden. Macht aber nichts, das Gematsche war herrlich!

Die gefüllte Pasta legte ich dann in zwei mit Olivenöl dünn ausgestrichene Auflaufformen. Darüber kam die Tomatensauce, die ich vorher durch ein Haarsieb gestrichen hatte, damit keiner die Schale der Tomaten mitessen musste. Wer die Sauce ein wenig dickflüssiger haben möchte, nimmt lieber eine Passiermühle. Obendrauf noch zerrupfte Mozzarella – eine aus Büffelmilch und eine aus Kuhmilch – und dann ab in den Ofen.

Nach 20 Minuten bei 180 Grad und noch einmal fünf Minuten bei 250 Grad, damit der Käse schön bräunt, war das Essen fertig. Und so lecker, dass es auf jeden Fall wiederholt wird.

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Heitere Hülsenfrüchte

Mittwoch, 18. Mai 2011 18:32

Lieber Christoph,

ich fülle weiter fleißig unsere Rubrik „vegetarisch“.

Für

Kichererbsenplätzchen

schneidet man zwei Schalotten in feine Ringe und hackt eine Knoblauchzehe fein. Beides wird in wenig Olivenöl gedünstet und wenn die Zwiebeln schön glasig sind, wirft man noch eine Handvoll gehobelte Mandeln dazu und bräunt diese leicht. Während das alles in der Pfanne vor sich hinbrutzelt, püriert man 400 g Kichererbsen (aus der Dose) im Mixer oder mit einem Pürierstab. In das Püree gibt man die etwas abgekühlte Zwiebelmischung, Kidneybohnen (ebenfalls aus der Dose), ein Ei, ein zerbröckeltes Stück Ziegenfrischkäse und zwei gehäufte Esslöffel Maismehl. Gewürzt mit Salz, Pfeffer und edelsüßem Paprika, vermischt man alles gründlich, am besten mit den Händen.


Die Masse wird zu kleinen Fladen geformt und in Öl knusprig ausgebacken. Dazu gibt es einen Klecks Joghurt und Rucola mit einem Dressing aus Olivenöl, Zitronensaft, Feigensenf und etwas Fleur de Sel.

Ich bin satt!

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Crispy crisps

Dienstag, 17. Mai 2011 19:05

Lieber Christoph,

ich liebe Chips. Schon immer. Nur mit Salz, kein anderer Schnickschnack. Und ich kann es überhaupt nicht verstehen, dass es Menschen gibt, die sie niemals essen.

Was liegt also näher, als einmal welche selber zu machen? Die Herstellung ist ein bisschen aufwendig, aber der Geschmack, der mit nichts aus der herkömmlichen Chipstüte zu vergleichen ist, macht die Arbeit wieder wett.

Kartoffeln, ca. ein Kilo, werden gewaschen, abgetrocknet und ungeschält auf einem Gemüsehobel oder in der Küchenmaschine in allerfeinste Scheiben gehobelt. 2 Liter geschmacksneutrales Öl (z.B. Sonnenblumenöl) werden ordentlich erhitzt. Dann gibt man die abgetupften Kartoffelscheiben einzeln in das Öl (wer das langweilig findet, kann ja beim Einlegen zählen, wie viele es sind) und backt sie portionsweise aus.  Wenn die Chips etwas braun und knusprig sind, werden sie mit einem Schaumlöffel herausgehoben und auf Küchenpapier abgetropft.


Beim Backen habe ich ziemlich schnell festgestellt, dass sich Frühkartoffeln hierfür nur bedingt bis gar nicht eignen. Sie scheinen zu feucht zu sein, werden nicht braun und kein bisschen knusprig. Die Kollegen aus alter Ernte, die auch schon eine Zeit in meinem Vorratsschrank gelagert hatten, wurden wesentlich knuspriger und auch längst nicht so fettig. Man erkennt den Unterschied auf dem Foto ganz gut.

Nach dem Abkühlen streut man ein wenig Fleur de Sel über die Chips und dann kann’s losgehen mit dem Geknusper. Salat und Quark mit Knoblauch und Schnittlauch passen dazu genau so gut wie ein kaltes Kölsch. Hüftgold ahoi!

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Omelette-Quickies

Freitag, 13. Mai 2011 15:53

Lieber Christoph,

heute Mittag galt es, möglichst flotti galoppi drei hungrige Mäuler zu stopfen. Eine Anregung hierfür kam aus dem neuen Jamie Magazin, das ich gestern gekauft habe. Eine wirklich schöne Kochzeitschrift ist das, gut gemischte Rezepte, schöne Bilder, gute Haptik. Aber genug der Werbung.

Mini-Frittatas

sollte es geben.

Hierfür habe ich 5 große Eier mit 100 ml Milch verkleppert, 1 EL Schmand dazugegeben sowie 3 EL frisch geriebenen Parmesan. Salz und Pfeffer kamen als Würze dazu.


Die Eiermilch wird dann in einer 12-er Muffinform verteilt. Ich habe Papierförmchen eingelegt, weil ich dachte, dass die Eiermasse selbst in einer gut gefetteten Form zu sehr kleben würde.

Füllen kann man die Frittatas mit allem, was zu Eiern passt. Wir hatten eine Füllung aus Tomaten und Basilikum, eine aus scharf angebratenen Champignonwürfeln mit Knoblauch und Thymian und eine aus Schnittlauch und Kartoffeln, die ich schon gestern zusammen mit den Spargelkartöffelchen vorgekocht hatte.

Das Ganze kommt dann für ca. 25 Minuten in den auf 200 ° vorgeheizten Backofen. Leicht abkühlen lassen, damit die Frittatas sich leichter aus der Form lösen und dann genießen. Sie schmecken auch kalt sehr gut, für die Brotdose oder fürs Picknick im Grünen.

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Grün? Weiß? Egal: Spargel!

Donnerstag, 12. Mai 2011 20:49

Lieber Christoph,

ich finde es schön, dass die Spargelzeit nur so kurz ist. Nach einem langen Winter kann man sich so richtig darauf freuen und bis Johanni hat man so viel davon gegessen, dass man froh ist, dass man das nun erst einmal für lange Zeit nicht mehr tun muss.

Der Kölner an sich isst natürlich am liebsten den Spargel, der im nahen Vorgebirge angebaut wird und der hier bequem zwei Mal pro Woche knackfrisch auf dem Biomarkt zu haben ist. Wirklich frischen Spargel erkennt man daran, dass die Stangen quietschen, wenn man sie aneinander reibt und daran, dass die Schnittstelle feucht ist, wenn man sie leicht mit dem Fingernagel anritzt. Wird der Spargel nicht sofort verarbeitet, kann man ihn – eingeschlagen in ein feuchtes Geschirrtuch – gut zwei oder drei Tage im Kühlschrank aufbewahren.

Heute kochte ich unter erschwerten Bedingungen. Sämtliche Töpfe waren in Beschlag genommen, da ich für die Spargel nicht liebenden Kinder Käsetortellini zubereiten musste. Gleichzeitig durfte noch telefonischer Computersupport geleistet werden und die Waschmaschine schrie mich an, dass eine Ladung fertig sei. Und weil ich heute nicht wie gewisse andere Blogautoren das Bedürfnis hatte, eine echte Hollandaise oder sonst jemanden zu schlagen und weil ich nicht erst um Mitternacht essen wollte, musste die schnelle Variante her.

Flugs habe ich für eine Portion lecker Abendessen eine Handvoll Kartöffelchen geschält und im Ganzen in Salzwasser gekocht. Der geschälte Spargel, gerne ein Pfund pro Person, wird ebenfalls in Salzwasser gekocht, dem eine Prise Zucker aber nicht schaden kann. Beides dauert rund 20 Minuten: Zeit genug, die Turbo-Hollandaise aus dem Rezept für Rezept für die Verlorenen Eier wiederzubeleben.


Würde ich nicht auf Schinken verzichten, so würden mir ein klassischer gekochter Schinken oder welcher aus dem italienischen Deli gut dazu schmecken, wahlweise der mit Rosmarin oder der mit Trüffeln. Parmaschinken oder Serrano gehen auch ganz wunderbar. Ich begnügte mich aber mit einer Handvoll gehacktem Rucola, der ganz hervorragend zu Spargel passt. Dazu noch ein Glas Pinot Grigio und das Leben ist schön.

Übrigens werfe ich die Schalen und das Stück, das man unten an den Stangen abschneidet, nicht weg, sondern mache daraus eine leckere Suppe. Dazu werden die Reste in leicht gesalzenem Wasser ausgekocht. Der abgeschüttete Sud wird dann mit etwas Pfeffer und einem halben Gemüsebrühwürfel aufgekocht und für die Sämigkeit kommt etwas Mehlschwitze dazu. Ein bis zwei EL Sahne runden das ganze ab. Dazu kam es heute leider nicht mehr, weil: siehe oben.

 

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Rhabarberbarbarabarbarenbärte

Samstag, 7. Mai 2011 9:51

Lieber Christoph,

geht es Dir auch so? Es gibt wenige Aromen, die mich an meine Kindheit erinnern, aber eines davon ist definitiv das von Rhabarber. Der säuerlich-bittere Geruch, der freigesetzt wird, wenn man die Stangen schält, versetzt mich sofort zurück in die Siebziger. Als Kompott mochte ich Rhabarber überhaupt nicht, aber den Kuchen, den meine Schwester einmal in einem Anfall von Backwahn produzierte (der kam mit Vanillepudding daher) war wirklich sehr lecker.

Rhabarberkuchen schmeckt aber auch so:

Ein Pfund Rhabarber wird geschält und in kleine Stücke geschnitten. Diese lässt man mit 2 EL Zucker überstreut eine Zeitlang ziehen.

3 Eier werden zusammen mit 200 g Zucker schaumig geschlagen. Dazu kommen 375 g Buttermilch, bevor man 375 Mehl, vermischt mit 1 EL Backpulver, unterrührt: fertig ist der Teig.

Für den einfachen Transport habe ich den Kuchen in einer gefetteten Reine von 35 x 25 cm gebacken, eine große Springform geht aber genau so gut. Man gibt den Teig in die Form und den Rhabarber dazu. Diesen drückt man leicht in den Teig ein und backt den Kuchen für 20 Minuten bei 180 °.

Nach diesen 20 Minuten gibt man eine Mischung aus 1 Becher Schlagsahne, einer Handvoll gehobelter Mandeln und etwas Zucker auf den halbgaren Kuchen und backt ihn für weitere 20 Minuten, bis die Ränder goldbraun werden.



Vom fertigen Kuchen bekommt aber nur etwas ab, wer mindestens die Hälfte dieses Textes auswendig aufsagen kann 🙂

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Kartoffeln, reloaded

Sonntag, 1. Mai 2011 16:07

Lieber Christoph,

wenn einen mal wieder die Lust auf Kartoffelsalat packt, hat man mehrere Möglichkeiten:

a) Man geht in den Supermarkt und kauft ein Fertigprodukt, das in Geschmacksrichtungen von total-fies bis einigermaßen-akzeptabel zu haben ist.

b) Man ruft die Frau Mama an und bettelt so lange, bis sie sich breitschlagen lässt, ihren sagenhaften Kartoffelsalat, den man selber so ja nieee hinbekäme, herzustellen.

c) Man tut sich und seinen Geschmacksnerven (und auch der Frau Mama) einen Gefallen und macht sich selber ans Werk.

Hier im Rheinland essen wir am liebsten

Kartoffelsalat mit Mayonnaise

Hierfür schneidet man gut ein Kilo Kartoffeln in kleine Würfel und kocht diese für ca. 15 Minuten in Salzwasser. Während die fertig gegarten Kartoffeln abtropfen und abkühlen, schneidet man eine Handvoll Cornichons in feine Scheiben. Jetzt einfach Mayonnaise aus dem Glas auf die Kartoffeln zu klatschen, wäre wirklich zu einfach. Daher gibt es heute selbst gemachte Mayonnaise.

Zwei frische Eigelbe werden aufgeschlagen. Irsinnige machen das mit dem Schneebesen von Hand, Akrobaten benutzen einen Handmixer. Die gewiefte Köchin lässt diesen Job von Ihrer Küchenmaschine erledigen. Wenn das Eigelb aufgeschlagen ist, gibt man 100 bis 150 ml geschmacksneutrales Öl hinzu, und zwar nicht alles auf einmal, sondern hübsch langsam in einem feinen Strahl (daher die vermutete Handmixerakrobatik, denn um die Schüssel, den Mixer und die Ölflasche zu halten, braucht man wohl mindestens drei Hände). Wenn Eigelb und Öl sich zu einer pastösen Masse verbunden haben, gibt man einen guten TL Dijonsenf dazu.

Damit sich das ganze nicht zu einer hüftgoldproduzierenden Geschichte entwickelt, gibt man nun ca. 200 g fettarmen Joghurt dazu (den man auch leicht selber herstellen kann). Salz, Pfeffer und ein bis zwei EL vom Gurkensud aus dem Glas runden die Sauce geschmacklich ab.



Bevor man das Ganze verspeist, sollte der Salat einige Stunden, noch besser über Nacht im Kühlschrank durchziehen.

Wem der Salat an sich nicht reicht, kann geviertelte hartgekochte Eier dazu essen oder die obligatorischen Wiener Würstchen. Und die ganz Hartgesottenen essen dazu eine Scheibe frische Leberwurst.

 

 

 

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Gib mir sofort mei Löffl! (Suppe (6))

Freitag, 29. April 2011 17:36

Lieber Christoph,

demnächst könnten wir ein echtes Problem in der Analogen Küche bekommen, denn ich bringe derzeit einfach kein Fleisch runter. Schon der Gedanke daran lässt mich schaudern und heute für die Jungs etwas Wurst beim Metzger zu kaufen, gestaltete sich zu einer bisher ungekannten Art von Abenteuer … Ein guter Grund, nochmals sämtliche Kochbücher nach vegetarischen Gerichten abzugrasen. Oder sich selber etwas einfallen zu lassen.

Daher gab es heute eine schnelle vegetarische Runde in Form einer

Kartoffel-Lauch-Suppe

Zwei Schalotten und zwei Zehen Knoblauch werden in wenig Olivenöl bei geringer Hitze angedünstet. Zwei in feine Ringe geschnittene Stangen Lauch kommen dazu und dünsten eine Zeitlang mit. Dann gibt man noch eine große Handvoll feingewürfelter Kartoffeln dazu und lässt das Gemüse in einem Liter kräftiger Gemüsebrühe ca. 20 Minuten bei mittlerer Hitze kochen.


Am Ende der Kochzeit gibt man noch eine Schachtel Kräuterschmelzkäse dazu. Alternativ geht sicher auch Frischkäse oder ein Becher Schmand. Fertig ist die leckere Turbosuppe, die keine Wünsche offen lässt.

Und wer dringend noch eine „Einlage“ braucht, gibt kurz angebratene Garnelen in die Suppe oder krümelig gebratenes Hackfleisch.

 

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Una notte italiana – White Table III

Sonntag, 17. April 2011 17:48

Lieber Christoph,

wochenlang habe ich auf diesen Abend hingefiebert und nun ist er schon wieder vorbei. Von einem gewissen Wahnsinn gepackt, habe ich diesmal das komplette Essen alleine vorbereitet und gekocht, weil Du ja leider nicht dabei sein konntest. Ein italienisches Menü sollte es diesmal werden und die Ergebnisse stundenlanger Küchenarbeit konnten sich wirklich sehen lassen.

Als Starter gab es

Antipasti

Für die Balsamicozwiebeln habe ich ca. 250 g kleine Zwiebeln (alternativ Schalotten) geschält und in zwei Hälften geteilt. In einer Mischung aus Butter und Honig wurden die Zwiebeln für einige Zeit auf kleiner Flamme geschmort. Mit 2 EL Balsamico ablöschen und alles noch ein bisschen schmoren lassen.

Die karamelisierten Möhren wurden geschält und bissfest gedünstet, bevor sie in einer Mischung aus Butter und etwas Zucker in der Pfanne geschmort wurden. Eine fein gehackte Knoblauchzehe kam noch dazu.

Für gegrillte Paprika und Zucchini habe ich sechs Paprikaschoten geschält und in Streifen geschnitten und zwei große Zucchini gewaschen und in Scheiben zerteilt. Beide Gemüsesorten badeten kurz in einer Marinade aus Olivenöl, Salz, Pfeffer, rosenscharfem Paprika und etwas frischem Thymian, bevor sie bei 200 Grad ca. 40 Minuten im Ofen garten. Am Ende habe ich noch kurz den Grill dazugeschaltet.

Gebratene Champignons waren einfach: Die geputzten Pilze in Olivenöl scharf braten, etwas Knoblauch und Rosmarin dazu, fertig.



Primo piatto: Frische Pasta mit rosa Garnelensauce

Dieses Gericht war am leichtesten zuzubereiten. Ich habe mich auf keinen weiteren Versuch eingelassen, Pasta selber herzustellen, sondern habe 500 g frische Tagliatelle gekauft, die ja wirklich im Nullkommanix fertig sind, ideal, wenn Gäste am Tisch sitzen und auf den nächsten Gang warten. Für die Sauce habe ich zwei kleine Knollen Knoblauch feingehackt und in etwas Olivenöl goldgelb gedünstet. 5 EL Tomatenmark, verrührt in 100 ml Weißwein, kamen in den Topf und 250 g Garnelen (Bio-TK-Ware von Feinkost Albrecht, aufgetaut) wurden für ca. fünf Minuten bei mittlerer Hitze in der Mischung gegart. Das ganze wird dann püriert und mit zwei kleinen Bechern Schmand oder Crème fraiche verrührt und mit der heißen Pasta vermischt. Sechs große, frisch gebratene Garnelen und gedünsteter grüner Spargel dienten als Tellerdeko.

 

Secondo piatto: Osso buco mit Ciabatte

Da ich keine Lust hatte, mit den Gästen im Rücken eine halbe Stunde lang Risotto zu rühren, habe ich mich entschieden, Ciabatta selber zu backen. Hierfür habe ich schon am Donnerstag einen Vorteig aus 350 g Mehl (Tipo 00 von De Cecco) und 5 g frischer Hefe, die in 250 ml lauwarmem Wasser ging, angesetzt. Am nächsten Tag habe ich diesen Vorteig mit weiteren 550 g Mehl und einer Mischung aus 10 g Hefe, die in 5 EL lauwarmer Milch angesetzt wurde, weiteren 250 ml Wasser, 20 g Salz und zwei EL Olivenöl vermischt. Der Teig ging insgesamt über fünf Stunden und war herrlich fluffig und im Volumen gut doppelt so viel wie vorher. Ich habe ihn dann in vier Teile geteilt und je zwei langgezogene Stücke bei 220 Grad auf einem mit Grieß bestreuten Backblech für 25 Minuten gebacken. Es duftete herrlich und schmeckte noch besser!



Für das Osso buco habe ich acht Scheiben Kalbshaxe, jede ca. 4 cm dick, gesalzen, gepfeffert und in Mehl gewendet. In einer Mischung aus Butterschmalz und etwas Olivenöl wurden die Scheiben scharf angebraten und beiseite gestellt. Fünf gehackte Zwiebeln, fünf gewürfelte Möhren und eine Handvoll gehackter Staudensellerie wurden in etwas Olivenöl bei mittlerer Hitze angeschmort, bevor eine kleine gehackte Knoblauchknolle, ein gescheiter Stengel Thymian, vier Lorbeerblätter und feine Streifen der Schale einer Zitrone hinzugefügt wurden. Aus der Pfanne, in der vorher der Fleisch gebraten wurde, habe ich das Fett abgeschöpft und den Bratensatz mit 250 ml Rotwein abgelöscht. Dazu kamen zwei Dosen Tomatenstücke (nirgends gab es San Marzano zu kaufen, ärgerlich). In einer Reine und einer Auflaufform habe ich zuerst das Gemüse verteilt, darauf die Beinscheiben gebettet und alles mit der Rotwein-Tomaten-Mischung übergossen. Dann habe ich Rinderbrühe angegossen, bis das Fleisch zu zwei Dritteln bedeckt war und dann habe ich die beiden Formen, abgedeckt mit Alufolie, zuerst bei 180 Grad, später dann für mehrere Stunden auf 80 Grad im umluftbeheizten Ofen vergessen. Das Fleisch war perfekt, als es serviert wurde, es fiel förmlich vom Knochen ab, so wie es sein soll.

Warum eine Gremolata aus fein gehackter Petersilie, abgeriebener Zitronenschale und fein gehacktem Knoblauch zu diesem Gericht gehört, hat sich mir nicht erschlossen. Geschmeckt hat es mir ohne diese Beigabe jedenfalls viel besser.

Diverse Sorten italenischer Käse schmeckten gut, bevor als


Dolce: Ricottanocken auf Heidelbeerspiegel

aufgetragen wurden.

2 Becher Ricotta à 200 g werden mit etwas Milch in einer Schüssel zusammen mit dem Mark aus drei Vanilleschoten und ca. 100 g Zucker glattgerührt. Zehn Blätter Gelatine dürfen in kaltem Wasser einweichen, bevor sie leicht erhitzt werden und aufgelöst werden. Ein paar Esslöffel der Ricottamasse werden eingerührt und die Gelatine-Ricotta-Mischung dann in der restlichen Masse verrührt. Ein Becher Schlagsahne wird steif geschlagen und unter die Masse gerührt, die dann für mindestens zwei Stunden in den Kühlschrank kommt.

1,5 Päckchen tiefgefrorene Heidelbeeren lässt man auftauen und passiert sie dann durch ein Sieb. Der aufgefangene Saft wird leicht erwärmt. Einen Esslöffel des Safts verschüttelt man mit 2 EL Stärke und gibt diese Mischung in den Topf. Kurz aufkochen und dann auf Tellern verteilen. Von der nun festen Ricottamasse sticht man mit einem Esslöffel Nocken ab, gibt sie auf den Fruchtspiegel und fertig ist der leichte, nur wenig süße Nachtisch.

Über den weiteren Verlauf des Abends decken wir gütig den Mantel des Schweigens. Es sei nur so viel gesagt: Bis halb fünf feiern ist vor allem am nächsten Tag anstrengend.

Danke an Anna, Dani, Edda, Pitt und Stefan, Ihr wart wunderbare Gäste und der Abend hat sehr viel Spaß gemacht!

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