Fleischwürfel ruhig einmal etwas schmoren lassen

Sonntag, 17. Dezember 2017 13:51

Liebe Andrea,

es ist Schmorgerichtezeit. Und was gibt es Schöneres, als leckere Dinge im Laufe einiger Stunden Schmurgelei in einem Topf zu einem wohlschmeckenden Gericht zu transformieren!?

Gulasch ist so ein klassischer Schmorgerichte-Kandidat. Zum Gulasch – es es nun der, die oder das Gulasch? – gibt es landauf, landab eine Vielzahl an Rezepten und exakten Vorstellungen, wie das perfekte Gulasch denn nun auszusehen habe. Bisher habe ich meine – schon wieder so ne Herausforderung: Wie ist der Plural von Gulasch!? – Gulaschgerichte immer frei Schnauze zusammengebrutzelt. Zeit also, diese Aus-der-Lamäng-Kocherei einmal in texterische Bahnen zu lenken. Für den nun vorliegenden Küchen-Monolog von meinem

Paprika-Gulasch

habe ich mich jedoch nicht selbst zur Materialbeschaffung, also zum Metzger, begeben. Das Ergebnis waren gemischte Fleischwürfel von Schwein und Rind, deren Kantenlänge ICH viel größer bemessen hätte. Sei’s drum. Es sollte ja sowieso lediglich die Bestandsaufnahme einer von vielen Möglichkeiten der Gulasch-Zubereitung werden.

Das 1 kg Würfelfleisch habe ich portionsweise mit ausreichend Olivenöl scharf in einem Bräter angebraten und in einer Reine zwischengelagert. In vielen Rezepten wird als Faustformel die gleiche Menge Zwiebeln wie Fleisch vorgeschlagen. Ich entschied mich jedoch für eine 70%-Regelung an geschälten, halbierten und in in grobe Würfel geschnittene Zwiebeln, also ca. 700 g Zwiebeln, die ich im Bratfett und bei reduzierter Hitze anschwitzte. Mit den Zwiebeln schwitzte ich noch 2 Karotten an, die ich zuvor geschält, längs geviertelt und in große Stifte geschnitten hatte.

Dann kam – wieder so eine Frage: der, die oder das!? – Paprika zum Einsatz. In einem zur Inspiration gelesenen Rezept hatte ich von stolzen 50 g Paprikapulver gelesen, ich gab ca. 20 g rosenscharfen Paprika zu den Zwiebeln. Dazu gab 1 EL Kümmel, den ich grob zermörsert hatte sowie 1 TL Majoran und 3 EL Tomatenmark in den Bräter. Nach kurzem Umrühren kam das Fleisch zurück in den Topf. Ich goss 500 ml Rotwein (Côte du Rhone) sowie 300 ml Wasser dazu, legte den Deckel auf und liess den Topfinhalt bei kleinster Hitze für knapp 2 Stunden vor sich hinköcheln.



Mit Blick auf den jugendlichen Mitesser am Tisch entschärfte ich das Endergebnis im Topf noch mit 2 EL Creme Fraiche, die ich kurz vor dem Servieren in die Sauce einrührte. Eine für mich klassische Beilage zu diesem Essen sind Salzkartoffeln, die wir uns dazu dann auch schmecken liessen.
Und wie bei jedem dieser Schmorgerichte stellten wir zwei Tage später beim Resteessen erneut fest, dass es aufgewärmt nochmal so gut schmeckt.

Autor:
Datum: Sonntag, 17. Dezember 2017 13:51
Trackback: Trackback-URL Themengebiet: Monologe Küche

Feed zum Beitrag: RSS 2.0 Kommentare und Pings geschlossen.

Keine weiteren Kommentare möglich.